Ponce ist ein perfekter Ausgangspunkt, um das Gebiet rund um den Bosque Estatal De Toro Negro zu erkunden. Wir haben den Besuch der Kaffeefarm Hacienda Pomarrosa mit einer Tour entlang der Ruta Panorámica inklusive eines Abstechers zum Wasserfall Doña Juana verbunden.
Kaffeetour auf der Hacienda Pomarrosa
Unser erster Ziel an diesem Tag war die Hacienda Pomarrosa. Nach etwa 40 Minuten kurviger Fahrt durch die Berge erreichten wir die Kaffeefarm, die auf 1.000 Meter Höhe am Fuße des Cerro Punta liegt – mit 1.338 Metern übrigens der höchste Berg Puerto Ricos. Und dort trafen wir auf den gebürtigen Rheinländer Kurt Legner. Er kaufte die Farm 1992 und produziert heute jährlich rund 4.000 Kilo hochwertige Arabica-Bohnen.
Die Kaffeetour startete im gemütlichen Outdoor-Pavillion der Familie, natürlich standesgemäß mit einer guten Tasse Kaffee und einem leckeren Bananenbrot. Hier erzählte Kurt aus seinem Leben – das in von Krefeld über New York nach Puerto Rico führte – und gab uns eine interessante Einführung in die Geschichte des Kaffees: Noch vor ca. hundert Jahren produzierten die Einwohner Puerto Ricos so viel Kaffee, dass der kleine Staat den sechsten Platz der kaffeeproduzierenden Länder weltweit einnahm. Heute ist die Produktion auf den niedrigsten Stand in der Geschichte der Karibikinsel gefallen. Um den heimischen Bedarf decken zu können, muss sogar Kaffee importiert werden.
Danach erkundeten wir das Gelände und die Produktion. Leider hatten wir das Pech, dass die Erntezeit (Oktober bis Dezember) in diesem Jahr kürzer ausgefallen war – so waren die Sträucher bereits abgepflückt und die Produktion stand still. Nichtsdestotrotz erhielten wir spannende Einblicke. Kurt erklärte den kompletten Prozess Schritt für Schritt, das meiste ist nach wie vor reine Handarbeit. Insgesamt dauerte die Tour rund zwei Stunden und ist wirklich empfehlenswert.

[su_service title=“Im Überblick“ icon=“icon: dollar“]Kosten: 20 US-Dollar pro Person
Tour: Dienstag bis Sonntag; jeweils 11 Uhr
Dauer: 2 Stunden
Je nach Zusammensetzung der Gruppe findet die Tour auf Englisch, Spanisch oder Deutsch statt. Es ist eine Reservierung erforderlich.[/su_service]
Lost auf der Ruta Panorámica
Die Ruta Panorámica verläuft quer durch das Landesinnere Puerto Ricos, entlang des Hauptkammes der Cordillera Central und ist von engen und kurvigen Straßen geprägt, auf denen man nur langsam vorwärts kommt. Insgesamt ist sie knapp 300 Kilometer lang. Wir folgten ihr für rund 35 Kilometer auf der Route 143.

Leider ist die Beschilderung recht spärlich. Wer nicht gut aufpasst, nimmt schnell die falsche Abbiegung. Auch Haltebuchten oder Hinweise auf besonders interessante Aussichtspunkte sucht man vergeblich. Oft versperrt die üppige Vegetation die Sicht. Trotzdem haben sich die Kilometer auf der Ruta Panorámica gelohnt. Mit etwas Geduld findet man sie: die spektakulären Ausblicke, die man in aller Ruhe genießen kann. Andere Autos sind uns auf der Strecke kaum begegnet.
El Chorro de Doña Juana
Auf dem Rückweg nach Ponce machten wir einen Schlenker über den Wasserfall Doña Juana – der sich eigentlich aus drei kleinen Wasserfällen zusammensetzt. Er liegt direkt an der Route 149 und ist mit dem Auto einfach zu erreichen. Wirkliche Parkmöglichkeiten gibt es nicht, man muss das Auto irgendwo am Straßenrand abstellen. Außer uns waren nur zwei weitere Personen am Wasserfall und nach einigen Minuten stellten wir fest, dass es sich dabei um einen Puerto Ricaner und seine deutsche Frau handelte, die in Deutschland gar nicht weit von uns entfernt leben. Also trafen wir hier – in der völligen Einöde – die einzigen Landsleute auf unserer kompletten Rundreise. Lediglich in der San Juan hörten wir später noch die eine oder andere deutsche Stimme. Fast alles Passagiere der zahlreichen Kreuzfahrtschiffe, die in der Hauptstadt für ein paar Stunden anlegen.

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