Von Phnom Penh ging es nach Kampot. Unser Ziel: Einfach nur entspannen. Deshalb hatten wir für diesen Teil unserer Reise auch keine großen Pläne geschmiedet. Zumal die Zeit mit 1,5 Tagen (leider!) knapp bemessen war. Warum viele Reisende länger als geplant in Kampot bleiben, war uns bereits nach wenigen Minuten klar: Von der typischen asiatischen Hektik fehlt hier jede Spur. Stattdessen entspannte Stimmung mit französischem Flair und Auswanderer aller Nationalitäten.
Kampot mit dem Rad erkunden
In vielen asiatischen Städten würde der Gedanke, mich auf ein Fahrrad zu schwingen, kalten Angstschweiß auslösen. Nicht so in Kampot. Denn hier ist der Verkehr ruhig und einer ausgedehnten Erkundungstour steht nichts im Weg. Klassische Sehenswürdigkeiten hat Kampot nicht zu bieten – dafür Kolonialbauten, Handelshäuser, den Teuk Chhou und tolle Cafés. So fahren wir auch direkt zum Alten Markt, der anders als der Name vermuten lässt, kleine moderne Geschäfte beherbergt, in denen man Kleidung, Souvenirs und Bücher erstehen kann. Gleiches gilt für die umliegenden Straßen. Hier verschlägt es uns zu Dorsu und wir sind sofort von den ausgefallenen Kleidern begeistert. Frauen aus der Umgebung stellen sie unter fairen Bedingungen her.
Natürlich lassen wir uns auch das vermutlich skurrilste Denkmal Kampots nicht entgehen: den Durian-Kreisverkehr. Ein Kreisverkehr, geschmückt mit einer überdimensionalen Stinkfrucht. Diese wird in der Region angebaut und man ist stolz darauf. Ein Sprichwort sagt: „Stinkt wie Hölle, schmeckt wie Himmel“. Wir haben es lieber nicht ausprobiert.
Ebenfalls lohnenswert ist ein kleiner Abstecher auf die andere Seite des Teuk Chhou. Wir haben dazu die Neue Brücke überquert und sind danach ein paar Kilometer dem Flusslauf gefolgt. Die Landschaft ist einfach herrlich. Auf dem Rückweg stand dann der berühmte Kampot Pfeffer auf dem Programm.
Pfeffer: Das Gold von Kambodscha
Der Pfefferanbau hat in Kampot eine lange Tradition, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Später legten die französischen Kolonialherren große Plantagen an – die von den Roten Khmer fast vollständig zerstört wurden. Erst in den 90er Jahren wagte man einen Neuanfang. Heute ist Kampot zwar immer noch ein sehr kleines Anbaugebiet, der Pfeffer zählt aber zu den besten der Welt. Sein Geheimnis: Die Sträucher wachsen auf mineralienreichen Lehmböden in bestmöglichen klimatischen Bedingungen.
Aufgrund der kurzen Zeit, die wir in Kampot verbrachten, entschieden wir uns gegen die Fahrt zu einer Pfefferplantage und besuchten stattdessen die Organisation FarmLink. Diese wurde 2005 von einer Gruppe Freiwilliger mit dem Ziel gegründet, die Farmer in der Region bei der Rekultivierung der traditionellen Pfefferpflanzen zu unterstützen. Heute produzieren sie jährlich rund sechs Tonnen Pfeffer. Der Anbau erfolgt biologisch. Zum optimalen Reifezeitpunkt werden die Früchte gepflückt, in der Sonne getrocknet und anschließend von Hand verlesen. Die Mitarbeiter von FarmLink waren sehr nett und versorgten uns bei einer kleinen Führung mit vielen spannenden Informationen rund um den Pfeffer – inklusive einer Verkostung. Natürlich mussten wir uns dann auch sofort eine Ration für den heimischen Kochtopf sichern.

[su_service title=“Info“ icon=“icon: exclamation-circle“]Montag – Freitag: 7.30 bis 11.30 & 13.30 bis 18.30 Uhr
Die Führung ist kostenlos[/su_service]
Sonnenuntergang an der Riverside Road
Abends gibt es eigentlich nur einen Ort in Kampot: die Riverside Road. Diese mit Bäumen, Restaurants und Bars gesäumte Straße, lädt dazu ein, den Sonnenuntergang zu genießen und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Apropos Sonne, sobald diese verschwindet, wird es auch in Kampot ziemlich dunkel – man sollte deshalb besser eine Taschenlampe einpacken.
[su_service title=“Restauranttipp“ icon=“icon: cutlery“]Ellie´s Cafe
Müsli mit frischem Obst, Bananenbrot, Kuchen, Humus und Wraps: Ellis´s Cafe lässt das Traveller-Herz höher schlagen. Einfach nur lecker!

[/su_service]
[su_service title=“Übernachtung“ icon=“icon: home“]Bandini´s
Ein kleines Guesthouse mit einem wunderschönen Garten, der zum Relaxen einlädt. Die vier Zimmer sind einfach eingerichtet, es ist aber alles sehr neu und sauber. Die Unterkunft wird von einem jungen französischen Pärchen betrieben, das einem jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht. An der kleinen Bar gibt es leckere Smoothies und Snacks. Fahrräder stehen kostenlos bereit. Einziger Mini-Nachteil: Die Zimmer sind relativ hellhörig. Für den Preis aber trotzdem unschlagbar: ab 11 US-Dollar pro Nacht.[/su_service]
[su_box title=“Mehr zu Kambodscha“ style=“soft“]